Ökonomische Unabhängigkeit ist Gewaltschutz

Der Pressestunde mit der Frauenministerin müssen Taten folgen

Maria Stern, Parteiobfrau und Frauensprecherin von JETZT-Liste Pilz kommentiert die heutige Pressestunde wie folgt: „In der heutigen Pressestunde betonte Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen, um aus Gewaltbeziehungen aussteigen zu können. Diesen Ansatz begrüße ich sehr, da er meinem Fokus entspricht. Die Frauenministerin nannte allerdings keine konkreten Maßnahmen, dies zeitnah umzusetzen.

Ein Fahrplan kann folgendermaßen aussehen:

  1. sofortige Einführung der versprochenen Unterhaltssicherung. Viele Mütter wagen den Absprung aus einer Gewaltbeziehung nicht, bzw. ziehen getätigte Anzeigen zurück, weil sie um den Lebensstandard ihrer Kinder bangen, wenn sie zu Alleinerzieherinnen werden. Diese erleben laut EU SILC 2017 in 52% der Fälle mittlerweile einen Mangel. Tendenz steigend.
  2. Steuerliche Anreize für Unternehmen, wenn Väter in Karenz bzw. in die gleichteilige Elterteilzeit gehen. Die weibliche Armutsfalle Teilzeitjob wurde zuletzt auch in der Studie von Henrik Kleven von der Princeton University kritisiert.
  3. Volle Anrechnung der Karenzzeit. Der jüngste Rückzieher der ÖVP verhindert auf lange Sicht auch Pensionistinnen den Weg in ein gewaltfreies Leben.
  4. Gemeinsame Obsorge bzw. Doppelresidenz, wenn Väter bereits vor der Trennung oder Scheidung ihren verantwortlichen Beitrag zur Kinderbetreuung leisteten.“