Maria Stern gründet den SOS Familienbonus

Kinderarmut in Österreich nicht akzeptierbar

Ab 1. Jänner 2019 wird der Familienbonus eingeführt. Der steuerliche Absetzbetrag von bis zu €1.500 pro Kind und Jahr greift, wenn man entsprechend gut verdient. „Das ist ungerecht. Während sich besser verdienende Eltern über die Steuererleichterung freuen können (€1,4 Milliarden Entlastungsvolumen), geht das untere Bevölkerungsdrittel (€75 Millionen Entlastungsvolumen), die das Geld bitter nötig hätten, beinahe oder zur Gänze leer aus“, ärgert sich die Parteichefin der Liste Pilz, Maria Stern. Sie begrüßt die Familienzuwendungen generell, kann aber mit dem unausgegorenen Familienbonus wenig anfangen: „Ich weigere mich solange meinen Familienbonus anzunehmen, bis die Regierung wirkungsvolle Maßnahmen gegen Kinderarmut setzt.“, sagt Maria Stern weiters.

Stattdessen gründete sie den SOS Familienbonus. Über diesen hat sie ihren Betrag in der Höhe von €3,500 an einen Elternverein gespendet. Sie richtete auf der Onlineplattform „factbox.me“ die Initiative „SOS Familienbonus“ ein und hofft auf viele NachahmerInnen für die Umverteilungsaktion von Oben nach Unten. Die Parteichefin, die das eingelangte Geld nicht selbst verwalten wird, will auf der Plattform Elternvereine von Schulen und Kindergärten vernetzen, welche die eingelangten Spenden an verarmte Familien weiterleiten können.

550.000 Kinder und Jugendliche werden den Bonus der Regierung nicht in voller Höhe bekommen, 150.000 Kinder und Jugendliche werden leer ausgehen. „Eine Alleinerzieherin im Mühlviertel, die nur halbtags arbeiten kann, weil es an Kinderbetreuung fehlt, wird mit einer peinlichen Spende von €250 jährlich abgespeist. Während ein Abgeordneter, der sechs Kinder hat, sich über zusätzliche €9.000 freuen darf“, ist Stern empört: „BezieherInnen von Mindestsicherung, Notstandhilfe oder Arbeitslose haben generell keinen Anspruch auf den Familienbonus, den die schwarzblaue Regierung als großen Erfolg für „unsere Familien“ feiert.“

Das Argument der Regierung, Menschen im unteren Einkommensdrittel würden einfach zu wenig Steuern zahlen, um entlastet werden zu können, lässt Stern nicht gelten: „Genau diese Menschen führen über die Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsabgaben einen besonders hohen Teil ihres verfügbaren Geldes ab.“, sagt Maria Stern

„In der Zeit, in der ich weder Alimente noch Unterhaltsvorschuss bekam, hätte ich das zusätzliche Geld bitter nötig gehabt. Jetzt bekomme ich es. Und warum? Weil ich gut verdiene. Das ist absurd,“ empört sich Maria Stern und weiters: „Es ist Aufgabe des Staates, für Ausgleich unter den Bevölkerungsschichten und den sozialen Zusammenhalt zu sorgen. Schwarzblau macht das Gegenteil und die Schere zwischen Arm und Reich wird weiter auseinandergehen. Die Regierung soll sich schämen.“