Zinggl sieht Missstände auf Managementebene der ART for ART problematisch

Die Österreichischen Bundestheater sind in den letzten Jahren aufgrund zahlreicher Malversationen schwer unter Beschuss geraten und konnten sich teilweise nur aufgrund des Verkaufs von „Familiensilber“ budgetär retten.

Der Rechnungshof zeigt nun insbesondere in der Managementebene der ART for ART Theaterservice GmbH Missstände auf. Dabei handelt es sich um eine Servicegesellschaft, die Bühnenbilder, Kostüme und Theaterrequisiten für die großen Wiener Bühnen (Burgtheater, Volksoper und Staatsoper) zur Verfügung stellt. „Offenbar hat in der Managementebene der ART for ART das Bewusstsein gefehlt, dass der Fisch am Kopf zu stinken beginnt“, meint Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Liste Pilz.

So wurde beim Geschäftsführer kritisiert, dass sein Vertrag nicht im Einklang mit der Bundes-Vertragsschablonenverordnung ist. Die Abweichungen reichen von der Höhe des Gehalts über die Abgeltung von Diensterfindungen bis hin zu Kündigungsmöglichkeiten aus wichtigen Gründen. Weiters gab der Geschäftsführer dem Aufsichtsrat nicht bekannt, dass bei einem wesentlichen Teil der externen Aufträge von den Dekorationswerkstätten so niedrige Preise angeboten wurden, dass nicht einmal die anteiligen direkten Personal-, Material- und Betriebskosten gedeckt waren. Interessant hierbei ist zudem, dass ein bekannter Interessenskonflikt beim Leiter der Dekorationswerkstätten bestand, weil er bei Aufträgen der ART for ART selbst profitierte. Zwischen September 2012 und März 2017 erhielt er in diesem Zusammenhang rund 379.000 Euro zusätzlich zu seinem monatlichen Bezug.

2019 wird die Geschäftsführerposition neu ausgeschrieben, außerdem verabschiedet sich der Leiter der Dekorationswerkstätten voraussichtlich mit Ende der Saison in den Ruhestand. „Wir werden genau darauf achten, dass eine Neubesetzung ordentlicher agiert“, meint Zinggl.