Klimaschutz konkret – Sanierung von Kaminen und Kachelöfen

Umweltministerin Köstinger muss gegen „Dreckschleudern“ vorgehen

Wien (OTS) – Kamine und Kachelöfen gelten als besonders kuschelige Wärmequellen. Dabei wird verschwiegen, dass alte oder schlecht gebaute Kamine und Kachelöfen wahre „Dreckschleudern“ sind und die Umwelt wie eine stark befahrene Strasse mit Stickoxid, Feinstaub und CO2 belasten.

„In Deutschland hat man daher schrittweise niedrigere Grenzwerte eingeführt und einen Stufenplan entwickelt, bis wann alte Anlagen saniert oder stillgelegt werden müssen,“ stellt Peter Kolba, Leiter des Teams BürgerInnenrechte von JETZT-Liste Pilz, fest. „In Österreich ist das allerdings Landessache, es gibt neun verschiedene Regelungen.“

In Österreich darf der Hafner bei einem ortsfest gesetzten Ofen den Nachweis der Erfüllung der Grenzwerte selbst bestätigen und das Typenschild selbst ausstellen. Nachprüfende Kontrollen durch RauchfangkehrerInnen sind nicht ausreichend, denn deren Geräte – so der Sachverständige Axel Friedrich in der Frankfurter Rundschau – haben Abweichungen von bis zu 50 Prozent.

„Mir liegen eine Reihe von Beschwerden von VerbraucherInnen vor, die sich über Kachelöfen, die wenig heizen (geringer Wirkungsgrad) und statt dessen die Umwelt versauen, beschweren. Ihre Erfahrungen bei Gericht: Mit der Branche verbundene Sachverständige messen nicht die Werte im Realbetrieb, sondern geben sich mit der technischen Dokumentation der Hafner zufrieden. Einige Betroffene haben daraufhin acht Strafanzeigen eingebracht, doch die Staatsanwaltschaft Salzburg, in deren Sprengel der ausführende Betrieb seinen Sitz hat, tut schlicht nichts,“ erzählt Kolba aus seiner Praxis.

In dieser Sache hat der Abgeordnete und Justizsprecher Alfred Noll der Liste JETZT eine Anfrage an den Justizminister gerichtet. Die Antwort steht noch aus.

„Frau Ministerin Köstinger soll endlich aufhören, mit Lippenbekenntnissen Klimaschutz zu betreiben, sondern soll konkrete Missstände aufgreifen. Entweder sie bringt die Länder zum Handeln oder man muss deren Kompetenz zu einer Bundeskompetenz machen, damit diese Probleme rasch behoben werden,“ schließt Kolba.

Dr. Bernhard Seidel

 „Frau Ministerin Köstinger soll endlich aufhören, mit Lippenbekenntnissen Klimaschutz zu betreiben, sondern soll konkrete Missstände aufgreifen. Entweder sie bringt die Länder zum Handeln oder man muss deren Kompetenz zu einer Bundeskompetenz machen, damit diese Probleme rasch behoben werden.“

Dr. Peter Kolba

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