Maria Stern kritisiert Streichung der Gelder für drei Frauenfördervereine in Oberösterreich

Während in Island ab 1.Jänner 2018 Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern illegal sind – was ein wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit ist – strich die oberösterreichische Landesregierung mit Jahresbeginn gleich drei oberösterreichischen Vereinen ersatzlos alle Gelder.

Oberösterreich muss Entschluss umgehend rückgängig machen

„Die Vereine Maiz, Fiftitu und Arge SIE setzen sich seit Jahren für Frauen ein, die aufgrund gesellschaftspolitischer Versäumnisse am Rand stehen. Mit Beratungs,– Bildungs,– und Vernetzungsangeboten für Künstlerinnen, Migrantinnen, Sexarbeiterinnen und obdachlosen Frauen leisten sie einen wertvollen, kompetenten und unersetzlichen Beitrag“, erläutert die Frauensprecherin der Liste Pilz, Maria Stern.

„Das ist eine bedenkliche Botschaft an die Zivilgesellschaft und für die Frauen ein Desaster. Vereine und Nichtregierungsorganisationen werden oft gegründet, wenn es dem Staat nicht gelingt, allen Menschen die strukturellen Voraussetzungen für ein erfülltes und eigenständiges Leben in Sicherheit und Würde zu bieten. Wenn dann den Anlaufstellen die Existenzgrundlage entzogen wird, hat das zur Folge, dass – in diesem Fall – viele Frauen niemanden mehr haben, an den sie sich wenden können, wo sie ernst genommen, qualitativ hochwertig beraten und vernetzt werden. Isolation kann genauso eine Folge sein, wie die Verfestigung von Abhängigkeitsverhältnissen. Die gesundheitlichen, psychischen und/oder ökonomischen Probleme für die leistungsbereiten Frauen werden dann einfach in Kauf genommen“, sagt Stern.

Als Begründung für die komplette Streichung der Gelder wurde angeführt, dass die Tätigkeit der Vereine nach den neuen Förderkriterien nicht mehr zum Kerngeschäft des Frauenreferats gehört.

„Ich verwehre mich gegen die ersatzlose und prompte Streichung der Gelder und fordere die oberösterreichische Landesregierung  auf, mich darüber zu informieren, wessen Kerngeschäft die gezielte Förderung von Frauen in Oberösterreich stattdessen ist. Ich fordere das Frauenreferat darüber hinaus auf, den unvernünftigen Entschluss umgehend rückgängig zu machen“, so Stern.