Gewalt gegen Frauen Österreich: Politik weiterhin ignorant

Für die Minister Kickl und Moser ist statistische Erhebung der Gewalt bei strittigen Scheidungen zu teuer

Wien (OTS) – Österreich belegt den traurigen Platz 1 bei der Gewalt gegen Frauen im europäischen Vergleich. Aus Medienberichten wissen wir, dass viele genderbasierte Gewalttaten im Zuge von strittigen Trennungen oder Scheidungen erfolgen.

Die Antwort auf eine diesbezügliche Anfrage, die Maria Stern, Parteiobfrau und Frauensprecherin von JETZT Liste Pilz über Daniela Holzinger, Nationalratsabgeordnete von JETZT; einbrachte, ist enttäuschend.

“Uns interessiert die Statistik. Wir wollen wissen, wie viele Frauen in Österreich, aufgrund von Unterhalts-oder Obsorgestreitigkeiten in den letzten Jahren, Gewalttaten ausgesetzt waren. Die Zahlen sind einerseits wichtig, um Mittel und Wege zu finden, sowohl das Unterhaltsgesetz als auch die Obsorge zu reformieren, andererseits, um Frauen gezielt zu schützen, die sich in Trennungssituationen befinden”, erklärt Maria Stern und ergänzt: “Wir wissen, dass die Gefahr, während einer Trennung Opfer von Gewalt oder ermordet zu werden, eklatant ist. Es ist die gefährlichste Lebensphase einer Frau. Hier gilt es insbesondere, Gerichte zu sensibilisieren. Darum ist mir wichtig, Fakten und Zahlen auf den Tisch zu legen.”

JETZT-Familiensprecherin Daniela Holzinger: „Ich fordere im Bereich der Gewalt aufgrund von Unterhalts- und Obsorgestreitigkeiten eine statistische Erhebung bzw. eine Studie um hier zukünftig faktenbasierte politische Schlüsse ziehen zu können, was die Gewalt in der Familie betrifft und wie wir hier verstärkt präventiv tätig werden können.“

Dies sehen die Bundesminister Kickl und Moser offensichtlich anders, die die parlamentarische Anfrage mit folgenden Worten beantworten:

“Von einer (…) Auswertung aller relevanten Aktenvorgänge (…) wird auf Grund des (…) Verwaltungsaufwandes (…) im Sinne der Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit (…) Abstand genommen.”

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