Zadic/Liste Pilz: Waldhäusl soll echte Tierschutzarbeit leisten, anstatt Ressentiments gegen religiöse Minderheiten zu schüren
„Es ist uns von der Liste Pilz ein großes Anliegen, Tierleid zu verhindern und auch Nutztieren ein artgerechtes Leben und einen möglichst angst- und schmerzfreien Tod zu ermöglichen“, betont Alma Zadic, Menschenrechtssprecherin der Liste Pilz. Sollten sich die Befürchtungen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien bezüglich des Waldhäusl-Vorstoßes zur Schächtung von Tieren jedoch bewahrheiten, ginge das in eine völlig falsche Richtung und wäre absolut inakzeptabel. „Es darf in diesem Zusammenhang keine Registrierung von Andersgläubigen geben. Die FPÖ scheint nichts aus der Geschichte gelernt zu haben, es fehlt an allen Ecken und Enden an der gebotenen Sensibilität im Umgang mit diesem Thema. Wem bei den Worten ‚Registrierung von Juden‘ kein kalter Schauer über den Rücken läuft, dem fehlt jegliches Geschichtsbewusstsein“, kritisiert Zadic. „Der Tierschutz darf nicht für billigen Populismus und zum Schüren von Ressentiments gegen bestimmte Glaubensrichtungen missbraucht werden. Jegliche Registrierung in diesem Zusammenhang würde unseren europäischen Werten widersprechen und hat in einer freien und offenen Gesellschaft nichts verloren.“
„Wenn es Landesrat Waldhäusl ernst mit dem Tierschutz nimmt, muss er flächendeckende Vorschläge machen, Tierleid zu verhindern“, meint Zadic. „Hier gäbe es in Niederösterreich genug Ansatzpunkte, etwa ein Ende der Gatterjagd. Aber es ist einfacher, sich gegen religiöse Minderheiten zu positionieren, als gegen jene Gesellschaftsgruppen, die dem äußerst fragwürdigen ‚Vergnügen‘ der Gatterjagd frönen. Es bleibt dabei: Es ist absolut inakzeptabel, den Tierschutz als Anlass für religiöse Diskriminierung zu missbrauchen. Der Vorschlag von Landesrat Waldhäusl ist klar gegen gewisse religiöse Gruppierungen gerichtet, in diesem Fall Juden und Muslime, was ich aufs schärfste verurteile.“