Zadic: Fluchtbewegungen von Europa nach Afrika lassen sich nur mit ganzheitlichem Konzept lösen

„Wir brauchen eine Reform des Asylsystems auf Grundlage von Evidenz, Fakten und europäischen Werten. Damit Grenzen innerhalb der EU endlich wieder der Vergangenheit angehören. Die budgetären Mittel, welche der Innenminister für unnötige Grenzschutzübungen an den Binnengrenzen ausgibt, könnten wir woanders besser einsetzen“, sagt Alma Zadic, EU-Sprecherin der Liste Pilz.

„Ein effektives Asylsystem benötigt weitaus mehr als nur einen Außengrenzschutz. Ich trete für einen umfassenden Ansatz und ein Mehr-Säulen-System ein. Dazu gehört neben einem effektiven Außengrenzschutz vor allem die Bekämpfung von Fluchtursachen, damit Menschen eine Lebensgrundlage in ihren Heimatländern haben. Momentan macht Österreich in diesem Bereich viel zu wenig. Bei der Beteiligung am ‚EU Emergency Trust Fund for Africa‘ liegen wir hinter Ländern wie Tschechien, der Slowakei und sogar Ungarn. Das World Food Programme und die UNHCR erhalten sogar 90 Prozent weniger aus Österreich als die Jahre davor. Die ÖVP/FPÖ-Regierung muss den Worten endlich Taten folgen lassen und entschlossen handeln“, appelliert Alma Zadic an die VertreterInnen der Bundesregierung.

„Wir müssen auf ‚Fair-Trade‘ statt Free-Trade‘ umsteigen. Unsere Handelspolitik muss endlich mit der Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand gehen. Wenn wir weiter Preis-Dumping auf afrikanischen Märkten betreiben, wie es etwa im Lebensmittelsektor der Fall ist, nehmen wir den Menschen die Möglichkeit, sich vor Ort eine Existenzgrundlage zu schaffen. Wenn wir diese Kehrtwende nicht schaffen, werden sich immer mehr Menschen zu uns auf den Weg machen. Da nützt dann auch der effektivste Grenzschutz nichts“, wirbt Alma Zadic für einen umfassenden Ansatz als Antwort auf die Migrationsfrage.