Kinderentwicklung fördern, ElementarpädagogInnen stärken

Anlässlich des Tages der Elementarpädagogik am 24. Jänner wurde von vielen Seiten die Wichtigkeit der elementarpädagogischen Arbeit und der Berufsgruppe der ElementarpädagogInnen unterstrichen. Sogar die Industriellenvereinigung, von der man derlei sonst eher nicht hört, betonte die Wichtigkeit der Arbeit in Krippen und Kindergärten als „Schlüssel für Chancengerechtigkeit“.

„Den schönen Worten müssen nun aber auch konkrete Taten folgen. Die Arbeit mit Kindern ist eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft und ein bedeutsamer Dienst an unserer Demokratie. Das sollte sich in der Zugänglichkeit, den bereitgestellten Ressourcen, und den Arbeitsbedingungen abbilden“, so die Familiensprecherin der Liste Pilz, Daniela Holzinger, und der Kinderrechtesprecher Sebastian Bohrn Mena.

Berufsgruppe braucht mehr Personal, höhere Gehälter & faire Arbeitszeitgestaltung

„Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Betreuungsangeboten. Es braucht in ganz Österreich den Rechtsanspruch auf einen kostenfreien Betreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr. Derzeit ist vor allem im ländlichen Bereich das Angebot nur sehr eingeschränkt gegeben, in manchen Bundesländern wurde der kostenfreie Kindergarten zuletzt wieder abgeschafft – mit katastrophalen Auswirkungen“, hält Holzinger fest.

„Gerade mein Heimatbundesland Oberösterreich ist ein abschreckendes Beispiel dafür, wie man die Entwicklung von Kindern nicht fördert. Die jüngst vorgenommene Wiedereinführung der Gebühren für den Kindergarten führen dazu, dass sich der vielgepriesene Familienbonus in Luft auflösen wird – sofern Eltern überhaupt genügend verdienen um in den Genuss desselben zu kommen“, kritisiert Holzinger.

Auch in die Beschäftigten muss investiert werden. Das Forderungspaket der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) wird daher von der Liste Pilz zur Gänze unterstützt. Darin werden u.a. ein einheitliches Bundesgesetz, die Bereitstellung von 25 Prozent der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit als Vor- und Nachbereitungszeiten, ein bundesweit einheitlicher Kollektivvertrag für private Kindergartenpädagogik gefordert.

„Nicht zuletzt sind natürlich die Gehälter ein wichtiges Thema. Ein Mindestlohn von 1.700 Euro brutto für KindergartenhelferInnen und 2.500 Euro brutto für ElementarpädagogInnen ist daher ein gutes Ziel für die Verhandlungen der Sozialpartner. Wer die möglichst frühe Entwicklung von Kindern ernsthaft fördern möchte, der muss auch die Gruppe der ElementarpädagogInnen stärken“, sagen Holzinger und Bohrn Mena.