Kinderarmut in Österreich ist eine Schande
Maria Stern, Kandidatin der Liste Pilz, über die Herausforderung des Schulstarts für armutsgefährdete Kinder.
„Für 312.00 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche ist der erste Schultag zu teuer“, sagt Maria Stern, Kandidatin der Liste Pilz anlässlich des Schulstarts im Osten Österreichs. Eine neue Schultasche, gleich lange Buntstifte, passende Turnschuhe – Kinder aus Ein-Eltern-Familien würden sich häufig beim Schulstart schämen, weil sie sich von ihrer Peergroup unterscheiden. Stern: „Fast jeder dritte AlleinerzieherInnenhaushalt ist armutsgefährdet und das wird am ersten Schultag besonders schmerzlich sichtbar.“
Kinder, die durch alle Netze fallen
Maria Stern fordert daher eine staatliche Kindesunterhaltssicherung für Kinder aus Ein-Eltern-Familien: „Denn 54% der Kinder und Jugendlichen in Österreich bekommen zu geringe Alimentezahlungen (gemessen an den Lebenserhaltungskosten), und 18% erhalten weder Alimente noch staatliche Vorschüsse“.
Reform des Unterhaltsgesetz gefordert
Aber auch Familien mit drei oder mehr Kindern seien akut armutsgefährdet. „Dies ist das Ergebnis der verfehlten Bildungs- und Familienpolitik und insbesondere der Kürzung der Mindestsicherung, die Mehrkindfamilien und Alleinerziehende besonders hart trifft“, so Maria Stern. Nachhilfestunden, Austauschprogramme, Bücher und Nachmittagsangebote könnten sich immer weniger Familien leisten. Bildung sei jedoch der Schlüssel zu einer selbstbestimmten und volkswirtschaftlich bereichernden Zukunft. Deswegen müsse das Unterhaltsgesetz in Österreich dringend reformiert werden. „Kinderarmut in Österreich ist eine Schande“, so Stern.