Die goldene Lohnschere
„Wir müssen sparen“ heißt es verlässlich, wenn über die schlechte Bezahlung im Kulturbereich geklagt wird. In der Kultur sparen heißt aber keineswegs, dass bei den Gehältern der DirektorInnen gespart wird. Die Lohnschere ist nicht nur weit offen, Teile davon sind hochkarätig vergoldet. Die Bestverdiener unter den MuseumsdirektorInnen verdienen mit bis zu 300.000 Euro jährlich genauso viel wie der Bundeskanzler und das Dreifache ihrer deutschen KollegInnen.
Ihr findet das vermessen? Wir auch, und das ist noch nicht alles: Während die Gehälter der DirektorInnen seit Jahren stark ansteigen, mussten die restlichen MuseumsmitarbeiterInnen einen Reallohnverlust hinnehmen und haben immer weniger zum Leben.
Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Liste Pilz, macht diese Ungerechtigkeit zum parlamentarischen Thema: „Die Lohnschere ist ein katastrophales Signal der Kulturpolitik und beschneidet die Gerechtigkeit gleich zweifach – die Angestellten steigen von Jahr zu Jahr schlechter aus, während die vernetzten DirektorInnen immer noch mehr absahnen.“