Artensterben früh erkennbar – APA 2008

Ein kleiner Rückblick ins Jahr 2008. Schon damals hat sich der Ökologe Dr. Bernhard Seidel, einer unserer aktiven JETZT Mitglieder in Niederösterreich, mit dem Überleben der Amphibien beschäftigt. Schon damals war die Bilanz ernüchternd. Geändert hat sich also in den letzten 11 Jahren so gut nichts. Nein es wird immer schlimmer und Arten verschwinden.

Die Erde hat mehrere Massensterben der Arten erlebt. Immer mit katastrophalen Folgen für die belebte Natur. Die meisten gingen mit einer sehr hohen Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre einher. Das Leben auf der Erde brauchte danach mehrere Millionen Jahr um sich wieder zu erholen.

Hier nur der Rückblick ins Jahr 2008:

APA 0296 5 CI 0334 XI Mo, 25.Feb 2008

Wissenschaft/Biologie/Umwelt/Tiere/Klima/Wetter/Grafik

Wien (APA) – Bei einem Blick auf das Thermometer anstatt auf den Kalender wundert es wenig: In Österreich sprießt vereinzelt bereits dervBärlauch, die Igel sind unterwegs. Für die Amphibien hat der zweitevungewöhnlich milde Winter in Folge mehr Nachteile als Vorteile, berichtete Amphibienforscher Bernhard Seidel gegenüber der APA.

Unter den Amphibien sind die Braunfrösche die ersten, welche im Frühjahr ihre Wanderungen zu den Laichgewässern unternehmen. Häufig sind sie sogar in noch teilweise vereisten Tümpeln und Weihern zu
beobachten. Nicht lange nach den Braunfröschen kommen bereits die Erdkröten in großer Zahl. Laut Seidel wandern die Braunfrösche bereits, die Erdkröten sind gleichsam am Sprung. Kommt jetzt noch Regen, wird es
sehr rasch losgehen.

Etwa Feuersalamander oder auch einige Erdkröten waren heuer nach Beobachtungen Seidels fast den ganzen Winter unterwegs und wurden so auch während der kalten Jahreszeit nachweislich Opfer des
Straßenverkehrs. Selbst Reptilien, namentlich Blindschleichen, wurden im vergangenen Winter auf Straßen totgefahren gefunden. „Damit verlängert sich einfach die Periode, in der Amphibien und Reptilien
durch Verkehr und auch zunehmender Motorisierung in Land- und Forstwirtschaft zu Tode kommen“, so der Forscher.

Während der klassischen Wanderungszeiten von Kröten und Fröschen im Frühling werden wenigsten an einigen Orten Schutzmaßnahmen – wie Krötenzäune oder Geschwindigkeitsbegrenzungen – durchgezogen. „Angesichts der zu beobachtbaren Erwärmung im Winter sollten die Maßnahmen überdacht werden“, forderte Seidel.

Das Problem ist, dass vor allem die Amphibien bereits mit zahlreichen anderen Problemen zu kämpfen haben. Neben dem Verlust an Lebensräumen, Feuchtgebieten und Tümpeln, dezimieren Pestizide nachhaltig die
Insektenwelt als Nahrungsquelle für Frösche und Kröten.

Dabei kann laut Seidel jeder Autofahrer etwas für die Amphibien tun. „Wenn man in sensiblen Gebieten die Geschwindigkeit reduziert, so sind die Tiere durchaus zusehen und man kann ausweichen“, ist der Experte
überzeugt. Eine zu hohe Geschwindigkeit berge nicht nur die Gefahr für die Tiere, unter die Räder zu kommen, alleine der Windsog fordere zahlreiche Opfer.

Dr. Bernhard Seidel

Dr. Bernhard Seidel

 „Das Problem ist, dass vor allem die Amphibien bereits mit zahlreichen anderen Problemen zu kämpfen haben. Neben dem Verlust an Lebensräumen, Feuchtgebieten und Tümpeln, dezimieren Pestizide nachhaltig die
Insektenwelt als Nahrungsquelle für Frösche und Kröten.“

Dr. Bernhard Seidel

#Artensterben