Zadic kritisiert geplante Schließung der Flüchtlingsunterkunft St. Gabriel

Noch diese Woche soll die seit mehr als 25 Jahren bestehende Sonderbetreuungsstelle St. Gabriel in Niederösterreich von FPÖ-Landesrat Waldhäusl geschlossen werden. Argumentiert wird die Schließung mit mehr Sicherheit für die AnrainerInnen.

Bereits am Montag wurden die ersten Minderjährigen aus der Unterkunft in St. Gabriel übersiedelt. „Das ist eine unverantwortliche Vorgehensweise. Die Sicherheit und Solidarität mit den Bewohnerinnen und Bewohnern muss vor Parteitaktik gestellt werden“, fordert Alma Zadic, Menschenrechtssprecherin der Liste Pilz.

Liste Pilz: Aufruf zur Solidarität mit Flüchtlingsunterkunft St. Gabriel

Aktuell werden in der Unterkunft 110 geflüchtete Menschen betreut. Ein Großteil davon sind Familien mit Kindern, Minderjährige sowie psychisch und physisch Beeinträchtigte. Diese Menschen würden mit der Schließung ihr vertrautes Zuhause verlieren und auch rund 30 Caritas-MitarbeiterInnen bangen um ihren Arbeitsplatz. Laut Pressestelle der Caritas sollen die Minderjährigen bereits am Montag nach Mödling in eine Unterkunft der österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) übersiedelt werden. Für die übrigen BewohnerInnen ist eine Übersiedelung in eine Unterkunft der Betreuungsfirma SLC – Asylcare in Alland vorgesehen „Anstatt die Menschen bei anderen Betreuungsfirmen unterzubringen, die neues Personal anstellen und einschulen müssen, sollte man lieber der Caritas mehr Mittel zur Verfügung stellen, um mehr psychologische Betreuungsmöglichkeiten anbieten zu können“, meint Zadic.

Die Menschenrechtssprecherin der Liste Pilz ruft indes auf Facebook dazu auf, das Protestschreiben der Caritas an Landeshauptfrau Mikl-Leitner zu unterstützen. „Ein Zeichen der Solidarität ist dringend notwendig. Mikl-Leitner muss sofort handeln und das im Wahlkampf propagierte ‚gemeinsam für Niederösterreich‘ nun auch umsetzen“, hält Zadic fest.