Österreich soll mehr Neuseeland werden!
Maria Stern zur Reaktion der Premierministerin Neuseelands auf den Terrorakt
Die Welle des Mitgefühls in Neuseeland ist eine Absage an Hass und Hetze auch hierzulande
Wien (OTS) – „Das berührende Andenken Neuseelands an die Verstorbenen von Christchurch ist eine Mahnung an unsere Regierung. Wir brauchen eine völlig neue Art der gegenseitigen Akzeptanz. Anstatt den grausamen Terrorakt zu instrumentalisieren, hat die neuseeländische Premierministerin einen anderen Weg eingeschlagen: Den des gesellschaftlichen Zusammenhalts!“ stellt die Parteiobfrau von JETZT-Liste Pilz, Maria Stern, fest.
„Dem Terroristen ist es nicht gelungen, die Gesellschaft zu spalten, das Gegenteil ist der Fall. Ich würde mir wünschen, dass die Bundesregierung sich ein Beispiel an diesem vorbildlichen Umgang nimmt und nicht aus politischen Gründen versucht, weiterhin einen Keil zwischen Glaubensgemeinschaften zu treiben.“ Jacinda Ardern hatte bei einer Gedenkfeier bewegende Worte gefunden und gesagt, Neuseeland ‚sei eins‘“, so Stern weiter.
„Das Freitagsgebet wurde in ganz Neuseeland übertragen, wobei VertreterInnen aller Glaubensrichtungen daran teilnahmen. Ein starkes Zeichen im Kampf gegen Hass und Hetze!“, sagt Stern. Einige, darunter auch viele PolitikerInnen, trugen bei den Trauerveranstaltungen als Zeichen der Solidarität mit Muslimen ein Kopftuch. „Unter unserer derzeitigen Regierung wäre so etwas schlicht unvorstellbar. Das macht mich traurig und nachdenklich. Österreich muss mehr Neuseeland werden!“.
Weiters kritisiert Stern vor allem die zaghaften Reaktionen der Bundesregierung: „Anstatt islamophober und rassistischer Hetze klar eine Absage zu teilen, war nicht viel vom Bundeskanzler, geschweige denn anderen Regierungsmitgliedern zu hören. Lediglich ein paar neutral formulierte Tweets abzusetzen, wenn man in den höchsten Ämtern wirkt, reicht nicht in diesen Zeiten. Aber was will man erwarten von einer Bundesregierung, deren Geschäftsmodell gesellschaftliche Kälte und Ausgrenzung ist?“ betont Stern.
Stern weiter: „Die neuseeländische Regierung hingegen hat den Weg der Toleranz und des Miteinanders gewählt. Dies erinnert sehr stark an den Umgang des ehemaligen norwegischen Ministerpräsidenten und amtierenden NATO-Generalsekretärs, Jens Stoltenberg. Auch dieser hat nach den furchtbaren Terrorverbrechen in Utoya und Oslo in 2011 die richtigen Worte gefunden, nämlich mehr Offenheit und mehr Demokratie als Lösung für den Terror. An Vorbildern mangelt es also nicht“.