Liste Pilz/Cox: Regierung baut Innovationsbarriere für zukunftsträchtige österreichische Unternehmen auf

Jedes Jahr zieht es in den Monaten Mai und Juni ein paar tausend UnternehmerInnen und InvestorInnen aus der ganzen Welt nach Österreich. Grund dafür ist das sogenannte „Pioneers Festival“, das Wien für ein paar Tage in einen internationalen Tech-Hub verwandelt. Leider arbeitet die Regierung mit ihrer Politik gegen die Bemühungen, innovative Unternehmen im Land zu verankern, kritisiert Stephanie Cox, Bildungs- und Digitalisierungssprecherin der Liste Pilz: „Die Regierung sendet überwiegend negative Signale an internationale und nationale GründerInnen und InvestorInnen aus“. Cox spricht hier etwa die Streichung der Lohnnebenkostenförderung sowie der Risikokapitalprämie an. „Wir brauchen Maßnahmen, um vielversprechende Unternehmen im Inland zu halten oder aus dem Ausland anzuziehen. Vor allem müssen wir privates Kapital mobilisieren, um innovative Unternehmen zu fördern.“

Fehlendes Kapital als wesentliches Problem

 

Eines der größten Probleme schnell wachsender Unternehmen sind das fehlende Kapital in Österreich und die damit einhergehenden niedrigen Finanzierungsrunden. Entgegenwirkende Maßnahmen, diese problematische Situation zu ändern, wurden von der Regierung bislang ignoriert. So ist es kein Wunder, dass Tag für Tag innovative Unternehmen aus Österreich abwandern. „Mit jedem abwandernden Unternehmen geht ein Stück der substanziellen Wertschöpfung in Österreich verloren“, ist Cox besorgt. Wenn zukunftsträchtige Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern, wirft das auch die Frage nach der langfristigen Finanzierung unseres Sozialsystems auf. Neben Stephanie Cox kritisieren das wenig unternehmensfreundliche Vorgehen der Regierung auch Oliver Holle, CEO von Speedinvest, sowie der Forschungsrat: Eine zu geringe Privatfinanzierung durch Risikokapital oder Crowdfunding schafft große Barrieren für Innovation und Unternehmertum.

Die Erwähnung von Oliver Holle, ohne vorangegangen Absprache, basiert nicht auf einer von ihm geäußerten Kritik, sondern auf seinen Vorschlägen im Trendingtopics-Interview: „Oliver Holle: Politisch finde ich es merkwürdig, dass Startups plötzlich böse sind“ (abrufbar unter:

[https://www.trendingtopics.at/oliver-holle-sind-nicht-die-enthusiast ischsten-krypto-investoren/] (https://www.trendingtopics.at/oliver-holle-sind-nicht-die-enthusiast ischsten-krypto-investoren/))

Auszug: „Wo ich zustimme ist, dass wir keine weiteren Förderprogramme brauchen. Es braucht Anreize, um Eigenkapital in Startups zu bringen. Das wirkliche Kapital liegt in den Pensionsversicherungen, in den Stiftungen und letztlich in der öffentlichen Hand.“