Keine religiösen Kleidungsvorschriften für minderjährige Mädchen
„Religion ist Privatsache und hat damit für mich im öffentlichen Raum nichts verloren“, sagt die Familiensprecherin der Liste Pilz, Daniela Holzinger.
Aus diesem Zugang heraus ist auch klar, dass speziell die Jüngsten und insbesondere minderjährigen Mädchen im Kindergarten und in der Volksschule vor jeglicher religiöser Bevormundung, wie sie etwa durch den Kopftuchzwang passiert, geschützt werden müssen. „Es braucht die gleichen Entwicklungschancen für alle Kinder und es ist eine rein religiöse Instrumentalisierung von Kleinstkindern, sie in ein Kopftuch zu stecken. Kinder sollen Kind sein dürfen“, fordert Holzinger.
Auch der Kinderrechtesprecher der Liste Pilz, Sebastian Bohrn Mena, hält fest: „Es stellt einen massiven Eingriff in die Kinderrechte dar, Kinder zum Tragen eines Kopftuchs zu zwingen. Wir lehnen daher das Tragen von Kopftüchern in Kindergarten und Volksschule ab.“
„Wenn es darum geht Kinder vor Parallelgesellschaften zu bewahren und der Kanzler ein ‚Kinderschutzgesetz‘ ankündigt, dann müssen wir uns auch die Frage stellen, wie wir unsere Kinder besser vor rechtsextremen Kreisen und ihrem demokratiefeindlichen Gedankengut beschützen können. Auch hier ist der Kanzler gefordert sich wirkungsvolle Maßnahmen zu überlegen. Der ungestörte Zustrom zu neofaschistischen Jugendgruppen zeigt, dass die bestehenden Bemühungen nicht reichen.“
Die Familiensprecherin sieht in der Kopftuch-Debatte ein Ablenkungsmanöver. „Die Regierung will gleiche Entwicklungschancen für alle Kinder durch ein Kopftuchverbot. Sie behandelt die Kinder in Österreich aber völlig ungleich indem sie keine Maßnahmen gegen Kinderarmut setzt, sondern Unterstützungsleistungen zum Großteil nur an Besserverdiener ausschüttet.“
„Anstatt sich in der Öffentlichkeit also Forderungen auszurichten bei denen in der Koalition ohnehin Einigkeit besteht, würde es reichen, entsprechende Lösungsvorschläge auszuarbeiten und dem Parlament vorzulegen. Ich vermute hier also, dass von heiklen Themen, wie etwa dem Familienbonus abgelenkt werden soll. Wie wir wissen, ignoriert der Familienbonus den Grundsatz, dass jedes Kind gleich viel wert sein soll, sondern fördert im Gegenteil die Kinder besserverdienender Familien. Während etwa Alleinerziehende mit Almosen abgespeist werden oder im schlimmsten Fall sogar gänzlich durch die Finger schauen.