Wir brauchen mehr Gründerinnen, Forscherinnen und Naturwissenschafterinnen
„Der Anteil der weiblichen Start-Up-Gründerinnen in Österreich liegt unter zehn Prozent“, sagt Stephanie Cox, Sprecherin für Bildung und Digitalisierung der Liste Pilz, am heutigen Weltfrauentag. „Um Frauen zu unterstützen, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen, muss man an vielen Ebenen ansetzen.“ Besonders wichtig ist für Cox, schon in der Schule anzusetzen. „Lösungsorientiertes Denken und Handeln gehört in den Unterricht. Es muss bereits in der Schule das Interesse für MINT-Fächer geweckt werden, besonders bei Mädchen. Auch die Regierung bekennt sich im Regierungsprogramm zu einem stärkeren MINT-Fokus in den Lehrplänen. Ich werde bei der Umsetzung besonders darauf achten, dass hier ein Fokus auf die Förderung von Mädchen und jungen Frauen gelegt wird. Hier kann der Einsatz von digitalen Tools für den Unterricht eine wichtige Rolle spielen.“
Auch in der Forschung gibt es Aufholbedarf. Frauen sind besonders in technischen Fächern und in Leitungsfunktionen immer noch stark unterrepräsentiert. Als Maßnahmen schlägt Cox vor, Frauen in der Forschung vor den Vorhang zu holen und spezielle Förderprogramme auszubauen.
Studien zeigen, dass wesentliche Gründe für die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen bei der Gründung von Start-Ups geringeres Selbstbewusstsein und Ängste sind. Als einen sehr wesentlichen Faktor sieht Cox die Stärkung des Selbstbewusstseins von Frauen. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Unterstützungsnetzwerk oft ausschlaggebend ist, dass man den Mut fasst und das Risiko eingeht zu gründen“, sagt Cox, die schon seit Anbeginn in der Start-Up-Szene sehr aktiv ist. Cox empfiehlt interessierten Frauen an Mentoring-Programmen, wie sie beispielsweise auch die Organisation female founders anbietet, teilzunehmen. „Organisationen wie diese helfen dabei, dass Frauen ermutigt werden und die passende Unterstützung erhalten. Wir müssen solche Initiativen stärken und ausbauen“, fordert Cox. Bei herkömmlichen Unternehmensgründungen sind Männer und Frauen annähernd gleich stark vertreten. Unser Ziel sollte es sein, dass dies auch im Innovationsbereich der Fall ist.