Kommt Rechtsextremer Dugin zum FPÖ-Akademikerball?
„Dass jemand, der offen von ‚arischem Blut‘ und der ‚arischen Rasse‘ fabuliert, einen Auftritt in Wien absolvieren kann, ist völlig inakzeptabel. Sollte Alexander Dugin beim Wiener Akademikerball eingeladen sein, wäre das ein weiterer Beleg für die ideologischen Verstrickungen der FPÖ“, erklärt die Abgeordnete der Liste Pilz, Alma Zadic.
„Für diese Einladung gibt es einen ‚begründeten Anfangsverdacht’“, sagt Zadic. Schließlich ist es auffällig, dass Dugin am Vorabend des Akademikerballs nach Wien reisen soll. Zudem war Dugin bereits in der Vergangenheit als Gast zu dem umstrittenen Ball geladen. „Ich fordere von Vizekanzler und FPÖ-Vorsitzenden Strache eine Klarstellung, ob der rechtsextreme Putin-Vertraute auch dieses Jahr den Akademikerball besuchen wird und welche Rolle der FPÖ bei diesem fragwürdigen Besuch zukommt.“
Zadic fordert Klarstellung von Strache und Kneissl
Dugin ist Vorsitzender der sogenannten „Internationalen Eurasischen Bewegung“. 2014 wurde er von der staatlichen Moskauer Universität entlassen, weil er den Genozid der Ukrainer gefordert hatte. Diese seien, so Dugin, eine „degenerierte Rasse“. Dugin formuliert seine Ideologie in bewusster Nähe zum deutschen Nazismus.
Sollte Dugin an dem Ball teilnehmen, wäre auch Kanzler Kurz gefordert: „Kurz müsste in seiner Regierungsmannschaft ein Machtwort sprechen und klarstellen, dass sich Vertreter der österreichischen Regierung und der regierenden Parteien nicht mit Rechtsextremen treffen“, hält Zadic fest.
Zudem möchte Zadic klären, wer das Visum für den umstrittenen Auftritt von Dugin ausgestellt hat. Sie wird eine parlamentarische Anfrage an Außenministerin Kneissl stellen. „Sollte das Visum für den russischen Rechtsextremen von österreichischen Behörden erteilt worden sein, würde das kein gutes Licht auf Österreich werfen. Die Ministerin muss klären, nach welchen Kriterien international bekannten Extremisten die Einreise nach Österreich gestattet wird.“