Zadic: „Umgang der Regierung mit den Gedenkdiensten ist eine Schande“
„Es ist inakzeptabel, dass Gedenkdiener aus Österreich sich ihren Dienst an Gedenkstätten selber zahlen müssen. Dieser wichtige Dienst muss allen die es wollen zur Verfügung stehen und nicht nur jenen, die die Geldmittel dazu haben“, kritisiert die außenpolitische Sprecherin der Liste Pilz, Alma Zadic, die ungenügende Finanzierung der Gedenkdienste an Erinnerungsstätten der Shoa.
Gedenkdiener müssen ausreichend finanziert werden
Der Gedenkdienst ist wie der Zivildienst ein Wehrersatzdienst und kann zwölf Monate lang an Shoa-Gedenkstätten im Ausland geleistet werden. Die Auswahl der Personen, die dort arbeiten, treffen die Vereine „Gedenkdienst“ und „Österreichischer Auslandsdienst“. Insgesamt gibt es etwa 60 Gedenkdiener.
„Obwohl das Parlament die Förderung der Gedenkdienste im Herbst vergangenen Jahres einstimmig erhöht hat, wird dieser Beschluss offenbar regierungsseitig hintertrieben“, vermutet Zadic. Die betroffenen Gedenkdiener müssen sich den Aufenthalt teilweise selber finanzieren, da die Summe nicht zum Leben vor Ort ausreicht.
„Dieser Umgang der Regierung mit den Gedenkdiensten ist eine Schande. Wenn die finanziellen Mittel nicht ausreichen, um 60 Personen zu finanzieren, dann fehlt dazu eindeutig der politische Wille. Deshalb finde ich den angekündigten Protest der drei Gedenkdiener in Yad Vaschem nachvollziehbar.“ Sie hatten angekündigt, den bevorstehenden Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bildungsminister Rainer Faßmann an der Gedenkstätte in Israel nicht zu begleiten.