Welt-Aids-Tag: Cannabis auch für HIV-PatientInnen freigeben
Weltweit sind etwa 35 Millionen Menschen mit HIV infiziert und etwa 36 Millionen Menschen sind seit dem ersten Auftreten der Krankheit in den 1980er Jahren daran verstorben. Bis heute ist HIV/Aids weder heilbar noch gibt es einen wirksamen Impfschutz dagegen. HIV/Aids ist aber mit einer Kombination von Medikamenten (HAART – Hochaktive antiretrovirale Therapie) gut behandelbar.
Gegen die Nebenwirkungen dieser Therapie (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Angst, Nervenschmerzen, Missempfindungen, Depressionen) hat Cannabis in verschiedenen Studien lindernde Wirkung gezeigt.
In Österreich gibt es Cannabis-Medikamente (Dronabinol) nur auf „Suchtgiftrezept“. Das Medikament ist sehr teuer und die Krankenkassen übernehmen nur zögerlich die Kosten. Wer sich selbst mit Blüten versorgt oder die Pflanzen selbst anbaut mit sich strafbar.
„Es ist inakzeptabel, dass diese restriktive Gesetzgebung PatientInnen, die sich mit Blüten versorgen oder die Pflanze selbst anbauen kriminalisiert. Wir brauchen rasch eine Liberalisierung von Cannabis in der Medizin. Diese nebenwirkungsarme Heilpflanze wurde nur aus wirtschaftlichen Gründen verteufelt, doch in vielen Staaten ist die Anwendung in der Medizin inzwischen zugelassen. So hat etwa Deutschland im Frühjahr 2017 ein entsprechendes Gesetz einstimmig beschlossen“, sagt Peter Kolba, Klubobmann der Liste Pilz. „Gerade heute am Welt-Aids-Tag erinnern wir daran und fordern die Koalitionsverhandler auf, in ihr Regierungsprogramm eine Liberalisierung von Cannabis in der Medizin aufzunehmen.“