Rossmann fordert zum Welterschöpfungstag radikalen Kurswechsel in der Ressourcenpolitik

Dieses Jahr fällt der Welterschöpfungstag auf den ersten August. An diesem Tag hat die Menschheit 2018 bereits jene Menge an natürlichen Ressourcen verbraucht, welche die Erde in einem Jahr reproduzieren kann. Bruno Rossmann, Klubobmann und Wirtschaftssprecher der Liste Pilz, fasst es in einfache Worte: „Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse.“ Weiters warnt er davor, es sich beim Urteil zu einfach zu machen: „Was hier für die Menschheit als Ganzes gilt, gilt nicht für jeden Menschen gleichermaßen.“

Rossmann fordert nicht nur eine Differenzierung zwischen Ländern, sondern auch innerhalb der Länder: „Würde der Rest der Welt so viele Ressourcen verbrauchen wie der österreichische Durchschnitt, kämen wir auch mit 3 Erden nicht aus. So sehr unser Land daher in der Verantwortung steht, muss die Last dieser Verantwortung auch fair verteilt werden. Da nicht alle im selben Ausmaß an dem Ressourcenverbrauch entgegenstehenden Wohlstand teilhaben, stößt eine undifferenzierte Moralpredigt der Politik teilweise zurecht auf Unverständnis.“ Für Rossmann führt daher auch beim Kampf gegen Ressourcenverschwendung und Klimawandel kein Weg vorbei an der Verteilungsfrage: „Wenn wir ein gesamtgesellschaftliches Umdenken fordern, müssen wir auch alles daransetzen, ein nachhaltiges Leben für alle leistbar zu machen. In diesem Bemühen werden wir um einen ‚New Deal‘ für eine gerechtere und umweltfreundlichere Verteilung von Arbeit und Wohlstand nicht herumkommen.“

Wer Nachhaltigkeit will, darf an der Gerechtigkeit nicht sparen

 

Maßnahmen wie die seit Jahren geforderte ökosoziale Steuerreform und das Streichen von umweltschädlichen Förderungen sieht Rossmann dabei nur als einen Anfang: „Der Welterschöpfungstag verschiebt sich unverändert Jahr für Jahr nach vorne. Um einen radikalen Kurswechsel herbei zu führen, werden wir tiefergreifende Reformen wagen müssen.“ Ebendies traut Rossmann dieser Regierung nicht zu: „Die türkis-blaue Politik geht den umgekehrten Weg: Anstatt das Wirtschaftssystem auf nachhaltige Beine zu stellen, will sie es weiter entfesseln. So wie sie die völlige Erschöpfung von Beschäftigten hinnimmt, wenn Gewinne und Wachstum es erfordern, wird sie auch der Erschöpfung unserer Welt keinen Einhalt gebieten.“