Neue Kinderkosten-Erhebung dringend notwendig

Die Liste Pilz unterstützt den offenen Brief des Netzwerks Kinderrechte Österreich und der beteiligten 80 Organisationen, in welchem diese von der künftigen Bundesregierung die Durchführung einer neuen Kinderkosten-Erhebung fordern.

„Die Lebenskosten steigen, bilden sich aber nicht in den Regelbedarfssätzen aus den 1960er-Jahren ab. Das führt zu einem verzerrten Bild und einer chronischen Unterfinanzierung, etwa im Bereich der Familienförderung, die sich daran orientiert. Echte Kostenwahrheit ist daher dringend geboten um das Bewusstsein zu fördern, was Kinder und Familien im Jahr 2017 tatsächlich benötigen“, sagt die Familiensprecherin der Liste Pilz, Daniela Holzinger.

Echte Kostenwahrheit fördert Bewusstsein und stärkt Durchsetzung der Kinderrechte

„Die Kinderrechte sind in der Durchsetzung nur so stark wie ihre staatliche Unterstützung. Gerade jene, die nicht selbst für sich sprechen können, bedürfen unserer besonderen Fürsorge. Dazu gehört auch, dass Realitäten anerkannt werden – und sichtbar wird, wie hoch die Ausgaben für die Finanzierung der Rahmenbedingungen für Kinder tatsächlich sind. Sonst laufen wir Gefahr, Missstände zu verschleiern und Kinderarmut weiter zu befördern“, unterstreicht der Kinderrechtesprecher Sebastian Bohrn Mena.

Der Zugang zu Gütern des täglichen Bedarfs wie Kleidung oder Nahrung, aber auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oder die Ausübung sozialer Kontakte, die ganz essentiell für die Entwicklung von Kindern ist, kostet Geld. Zu wissen, von welcher Höhe wir hier exakt sprechen, ist entscheidend bei der Wahrung und Durchsetzung von Kinderrechten. Die Rahmenbedingungen haben sich seit den 1960er-Jahren ganz entscheidend verändert. Entsprechend muss auch die Berechnungsbasis für Regelbedarfssätze im digitalen Zeitalter angepasst werden.

„Es ist unser deklariertes Ziel dazu beizutragen, die Kinderarmut endlich zu besiegen. Ein erster Schritt hierzu ist auch mehr Transparenz, auf dass entsprechende Finanzierungslücken geschlossen werden können. Wir unterstützen daher die Forderung nach einer neuen Kinderkosten-Erhebung und ersuchen die künftige Bundesregierung entsprechende Maßnahmen vorzubereiten“, so Holzinger und Bohrn Mena.