Kurz am Fluchtweg – Kein TV-Duell mit Pilz

Eine Konfrontation mit Peter Pilz will der Altkanzler um jeden Preis vermeiden

Der Fluchtweg von Altkanzler Kurz begann – passend – als er in die USA reiste. Mit an Bord: eine Vielzahl an Journalisten, u. a. Markus Breitenecker, Geschäftsführer von Puls4. Just zu diesem Zeitpunkt kam die erste überraschende Meldung: Bei den Wahl-Duellen auf Puls4 hat Peter Pilz keinen Platz. Die Flucht des Sebastian Kurz begann. Sein oberstes Ziel: keine TV-Konfrontation mit dem Aufdecker der Nation und JETZT-Spitzenkandidaten.

Eine Fernsehkonfrontation „Kurz gegen Pilz“ hätte Blockbuster-Qualitäten, doch es wird wohl nicht zustande kommen. Es begann mit Puls4: Obwohl Puls4-Moderatorin Corinna Millborn Peter Pilz bereits aufforderte, sich Termine freizuhalten, kam dann die Ausladung. Zeitgleich war Kurz mit Breitenecker in Kalifornien. Wurde dort geplant, wie aus „Puls4“ „Kurz4“ gemacht werden soll? Indem Pilz nicht zu den Duellen eingeladen wird, verliert der Sender zwar ordentlich Quoten, allerdings kann Kurz seinen schärfsten Kritiker und Kontrolleur aus dem Weg gehen. Ein Vorgeschmack dafür, wie die Medienwelt nach einer „Orbanisierung“ der Republik aussehen wird. Medien, die keinen kritischen Blick auf die Macht zulassen, werden die Landschaft prägen und mit Inseraten hochgefüttert.

Vor drei TV-Konfrontationen geflohen

Beim ORF kann Kurz (noch) nicht intervenieren, die Unabhängigkeit des ORF ist noch nicht gebrochen. Das unabhängige Staatsfernsehen ist der große Brocken, den Kurz am Weg zur „Orbanisierung“ der österreichischen Medienwelt, aus dem Weg zu räumen hat.

Einen Fluchtweg, gibt der ORF aber trotzdem. So hat beim ORF jede Kandidatin und jeder Kandidat das Recht, sich einmal vertreten zu lassen. Mit diesem „Vertretungsjoker“ geht die Flucht vor Pilz weiter. Besonders seltsam mutet die Altkanzler-Vertretung an. Mit Karoline Edtstadler schickt Kurz eine Vertretung, die nicht einmal für die Nationalratswahl kandidiert.

Damit konnte Kurz seine größte Gefahr in zwei von drei Duellen umgehen. Und auch bei der dritten Konfrontation ÖVP-JETZT kommt es nicht zu Kurz-Pilz. Beim Fellner-TV OE24 schickt Kurz ebenfalls wieder Edstadler. Damit ist klar: Kurz hat ordentlich Schiss vor Pilz, will auf keinen Fall die Konfrontation mit Pilz.

Kurz: Die Flucht ist die einzige Lösung

Denn Pilz stellt die richtigen Fragen: Er scheut sich nicht vor dubiosen ÖVP-Machenschaften, ob bei Parteifinanzen oder in ÖVP-Ministerien. Er verlangt zudem, dass die Kurz-ÖVP auch als Ibiza-Partei behandelt wird. Er will wissen: Was sind das für seltsame Kurz-Blümel-Mails? Welche Vereinskonstruktionen nützte Kurz zur ÖVP-Finanzierung? Warum gab es im Kurz-Kanzleramt einen „Schredder-Minister“ der türkise Festplatten pulverisierte?

Nach 17 Monaten Kurz-Regierung, versinken ÖVP und FPÖ im Sumpf von Ibiza. Kurz weiß, dass er selbst bis zum Hals in diesem Sumpf steckt. Seine Lösung: die Flucht! Ein TV-Duell mit Pilz würde Kurz weiter erheblich beschädigen, denn wenn die TV-Nation sieht, dass Kurz keine Antworten auf die Fragen von Pilz hat, käme das einem Korruptions-Geständnis gleich.

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