Flexibilisierungs-Zwang ist kein Zukunftskonzept
Die Familien- und Sozialsprecherin der Liste Pilz, Daniela Holzinger, kritisiert die Einigung der Koalitionsverhandler auf eine Arbeitszeitverlängerung: „Die schwarz/blaue Koalition hat nun vor durch jene Tür zu gehen, die die vorherige Regierung unter der Kanzlerschaft der SPÖ geöffnet hat: Die Anhebung der Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich. Das lehne ich ab.“
Allgemeine Erhöhung der Höchst- und Wochenarbeitszeit ist klar abzulehnen
Bereits im März dieses Jahres hat eine Studie der MedUni Wien gezeigt, dass überlanges Arbeiten krank macht. „Die Argumente der Befürworter sind hier nicht nachvollziehbar, denn viele ArbeitnehmerInnen arbeiten bereits jetzt aufgrund bestehender Ausnahmeregelungen bei ‚besonderem Arbeitsbedarf‘ zwölf Stunden täglich zu 60 Wochenstunden und das über ein halbes Jahr hinweg. Flexibel genug um jeden Auftrag zeitgerecht zu erledigen.“
„Von einem Zwölf-Stunden-Arbeitstag zu reden, den ArbeitnehmerInnen mehr Flexibilität abzuverlangen, aber gleichzeitig das Familienleben völlig außer Acht zu lassen und sogar darüber hinaus noch Kosten für eine Nachmittagsbetreuung von Kleinkindern einzuführen ist zynisch. Hier handelt es sich um reine Klientelpolitik: damit sich Unternehmen Überstundenzuschläge sparen. Alles auf Kosten der ArbeitnehmerInnen, deren Gesundheit und ihrem Familienleben“, kritisiert Holzinger.
„Hätten ÖVP und FPÖ Weitblick, würden sie jetzt eine Arbeitszeitverkürzung einleiten, den Jobturbo zünden und die Kaufkraft ankurbeln“, erläutert Holzinger abschließend: „Wir haben auf der einen Seite Millionen Überstunden die geleistet werden und auf der anderen Seite rund hunderttausende Menschen die auf Jobsuche sind. Daher muss die Arbeitszeit neu verteilt werden“, fordert Holzinger.