Zadic/Liste Pilz: ÖVP überlässt gesamte Asyl- und Migrationspolitik der FPÖ
„Die ÖVP hat die gesamte Asyl- und Migrationspolitik den Freiheitlichen überlassen. Die Entscheidung der Regierung, die Lehre für Asylwerber abzuschaffen, ist nicht nur ökonomisch sondern auch menschlich ein großer Fehler“, kritisiert die Integrationssprecherin der Liste Pilz, Alma Zadic, und weiter: „Es ist absolut widersinnig, Menschen aus Drittstaaten als Arbeitskräfte nach Österreich zu holen, wenn man den Menschen, die bereits in Österreich sind, die Chance geben kann, einer Beschäftigung nachzugehen. Das ist eine der besten Integrationsmaßnahmen.“
Anstatt sowohl für Migration als auch für Asyl eine grundsätzliche Regelung für die Zukunft zu finden und an europäische Standards anzupassen, streicht die Regierung Maßnahmen, die besser waren als jeder Wertekurs. Zadic plädiert dafür, Asylverfahren auf sechs Monate zu beschränken. „Sollten Menschen länger auf ihren Asylbescheid warten müssen, sollten sie auch die Möglichkeit haben, hier einer vernünftigen Beschäftigung nachzugehen. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft.“
Lehre für Asylwerber abzuschaffen, ist großer Fehler – Qualität der Asylverfahren muss verbessert werden
Um sinnvoll zwischen Asyl und Migration zu unterscheiden, wäre es vernünftig, denjenigen, die eine Lehre anfangen, auch einen eigenen Niederlassungstitel anzubieten. Darüber hinaus sollte die Rot-Weiß-Rot-Karte zugänglicher werden. „Das wäre eine menschliche Lösung, die auch die Bedürfnisse unserer heimischen Betriebe berücksichtigt“, meint die Integrationssprecherin. Das könnte auch denjenigen, die sich jetzt schon bestens in österreichischen Betrieben als Lehrlinge integriert haben, eine pragmatische Lösung bieten.
„Wenn die Qualität der Asylverfahren gewährleistet wäre und die zuständigen Behörden mehr Ressourcen zur Verfügung hätten, würde es das Thema in dieser Form nicht geben“, hält Zadic fest und kritisiert, dass in Österreich manche Menschen bis zu zwei Jahre auf ihren Bescheid warten müssen. „Diesen Menschen den Zugang zur Lehre zu verweigern, ist schlicht unverantwortlich.“