Papamonat braucht politische Unterstützung
Dass bei 94.500 geborenen Kindern (März 2017-März 2018) nur 6.070 Väter einen Antrag auf den Papamonat stellten, wovon 163 Anträge abgelehnt wurden, zeigt laut Frauensprecherin der Liste Pilz, Maria Stern, dass „Österreich noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist.“
In skandinavischen Ländern bleiben über 90 Prozent der Väter nicht nur vier Wochen bei dem Neugeborenen, sie gehen gleich in Karenz. Dort wird man schief angesehen, wenn man es nicht tut. Die sozialen Kompetenzen und auch Führungsqualitäten werden in Frage gestellt, wenn Männer die Chance nicht nutzen, wirklich Verantwortung zu übernehmen. Da sehen die Arbeitgeber sehr genau hin, erklärt Stern.
Stern setzt auf Väterbeteiligung schon vor der Scheidung, die 50-Prozent-Väterkarenz und die darauf folgende gleichteilige Elternteilzeit, die in Skandinavien längst Tradition hat: „Eine glückliche Familie ist eine Familie, die Zeit füreinander hat. Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung ist der Rechtsanspruch auf den Papamonat, bei vollem Entgelt, mit Pflichtversicherung und Kündigungsschutz. Da ist die Politik am Zug. Aber auch die Unternehmen, die endlich entdecken könnten, welchen Mehrwert Menschen in ihren Firmen haben, die ihre Kompetenzen in der Familie schulen.“