Arbeitszeitverlängerung ist speziell für Frauen ein massiver Rückschritt
„Die Fairness, die bei der gestrigen Pressekonferenz der Regierungsverhandler angekündigt wurde, klingt für Familien, speziell für AlleinerzieherInnen, wie eine gefährliche Drohung“, meint die Frauensprecherin der Liste Pilz, Maria Stern. ÖVP und FPÖ haben sich gestern auf eine Anhebung der Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich geeinigt.
Regelmäßige 12-Stunden-Arbeitstage sind mit einem Familienleben nicht vereinbar
„Wenn AlleinerzieherInnen künftig ihren Arbeitsvertrag individuell auf Betriebsebene verhandeln müssen, verschärft sich ihre Zwickmühle zwischen den unzureichend vorhandenen und teurer werdenden Kinderbetreuungsplätzen und der Anforderung, die alleinige Verantwortung tragen und für zwei verdienen zu müssen. Regelmäßige 12-Stunden-Arbeitstage sind mit einem Familienleben nicht vereinbar“, hält Stern fest.
Sowohl ÖVP als auch FPÖ verhinderten kurz vor der Wahl die Sicherung des Kindesunterhaltes, obwohl sie diesem, gemeinsam mit allen SpitzenkandidatInnen der Parteien, vor laufender Kamera zugestimmt hatten. Den daraufhin ausgearbeiteten Gesetzesvorschlag des Frauenministeriums, dem sowohl Frauen-Organisationen als auch Väterrechtler zustimmten, lehnten Sebastian Kurz und Heinz Christian Strache ab. Und nun schärfen sie nach. „Statt die Herausforderungen der Digitalisierung zu erkennen und mit einer Arbeitszeitverkürzung der drohenden Zunahme der Arbeitslosigkeit zu begegnen, ist die Entscheidung der künftigen Regierung, die Arbeitszeiten zu verlängern, speziell für Frauen ein massiver Rückschritt“, kritisiert Stern.