Zinggl fordert EU-Klimagipfel

„Wer von Migrationsproblemen spricht, darf zum Klimawandel nicht schweigen“

„Die österreichische Bundesregierung muss sofort alle Maßnahmen ergreifen und einen EU-Klimagipfel einberufen“, fordert der Klubobmann der Liste Pilz, Wolfgang Zinggl. Geht es um Flüchtlinge und Fremdenangst, ist es sofort möglich, einen EU-Gipfel einzuberufen. „Eine Regierung, die sich vor Fluchtbewegungen fürchtet, aber nichts gegen die steigende Erderwärmung unternimmt, ist für Migration mitverantwortlich“, meint Zinggl.

Derzeit erlebt Österreich außergewöhnliche Hitzetage und Europa kämpft mit einer verheerenden Dürre. Bauern müssen bereits ihr Vieh verkaufen, da das Futter von den Wiesen ausbleibt. Die Anzahl der Waldbrände in Europa hat um 43 Prozent zugenommen. Die tödlichen Brände wüten bereits sowohl in Süd- als auch in Nordeuropa. Unsere Gewässer erhitzen sich so stark, dass die Organismen darin langsam sterben. ExpertInnen warnen sogar, dass unsere heimischen Bäume, die für diese südländischen Bedingungen nicht geschaffen sind, einen dritten Sommer dieser Art nicht mehr aushalten können und ebenfalls absterben werden. Es droht, dass dadurch zusätzlich Grünfläche verloren geht und immer weniger CO2 in den Bäumen gespeichert werden kann.

„Die Zeit läuft uns davon. Es wird immer schwieriger, die Erderwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen. Durch den österreichischen Ratsvorsitz haben wir die einmalige Möglichkeit, ein starkes Zeichen zu setzen. Österreich hat ein schlechtes Image im Umweltschutz bekommen, die Treibhausgas-Ausstoße steigen unaufhörlich in unserem Land. Mit einem informellen EU-Klimagipfel könnten nun internationale Akzente im Kampf gegen die Klimakrise gesetzt werden“, sagt Zinggl und weiter: „Wenn der Bundeskanzler weiterhin nur Gewinnmaximierung für sein Klientel und seine Spender im Wahlkampf im Sinn hat, wenn er weiterhin nur Politik für die wirtschaftlichen Vorteile seiner Freunde betreibt, dann wird Österreich einen hohen Preis für die Folgen dieser rücksichtslosen Politik zahlen.“

Alle Maßnahmen, die die Regierung bisher gesetzt hat, stehen im krassen Widerspruch zur Klimakrise. „Wir haben einen Minister, der Gas gibt und mit Tempo 140 in die verkehrte Richtung steuert. Noch immer genießen fossile Brennstoffe Steuervorteile und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs stockt. Das geplante Standortentwicklungsgesetz verzichtet auf Umweltverträglichkeitsprüfungen und die Bodenversiegelung in Österreich schreitet voran. Alles geht in die verkehrte Richtung. Diese verantwortungslose Politik erinnert fatal an Trump“, meint Zinggl. „Dabei ist Klimaschutz ist auch Sicherheitspolitik.“