Zinggl/Liste Pilz: Die Stadtregierung macht’s möglich: Tojner verhöhnt die Wienerinnen und Wiener

Heute hat Immobilienunternehmer Michael Tojner in einem Interview mit dem Sender Ö1 einmal mehr bekräftigt, das Projekt am Wiener Heumarkt in der geplanten Form umzusetzen.

Wir erinnern uns: 2008 wurde das Grundstück am Wiener Heumarkt für 4,2 Millionen Euro und damit weit unter Wert von der öffentlichen Hand verkauft. Der Rechnungshof kritisierte das Geschäft damals scharf. Das hinderte die Politik aber mitnichten daran, dem neuen Eigentümer Michael Tojner auch weiterhin den Weg zu ebnen: Im Sommer 2017 widmete der Wiener Gemeinderat das Grundstück am Wiener Heumarkt nämlich ganz nach den Bedürfnissen des Investors um. Plötzlich darf Tojner Hochhaustürme auf das Grundstück stellen, was davor undenkbar gewesen wäre und damit den Wert des Grundstücks um ein Vielfaches erhöht. Eine Wertsteigerung, die den Investor um viele Millionen reicher macht, die Bewohner der Stadt allerdings teuer zu stehen kommt: Mitten im historischen Zentrum der Stadt Wien, dem UNESCO Weltkulturerbe, soll nun der ganzen Stadt die Sicht verbaut werden, damit in den obersten Stockwerken eine Handvoll hochprofitabler Luxus-Penthouse-Wohnungen entstehen kann.

Zum geplanten Baustart, der laut Tojner schon 2019 erfolgen soll, äußert sich der Kultursprecher der Liste Pilz, Wolfgang Zinggl: „Dass der Status Weltkulturerbe mit dem Bau am Heumarkt verloren geht, weiß Tojner natürlich und profitiert auch davon. Ist der Status einmal Geschichte, kann die Bauwirtschaft jubeln und weitere Hochhausprojekte aus dem Boden stampfen. Die im Interview geäußerte Hoffnung Tojners auf einen Erhalt des Weltkulturerbes ist nicht nur nicht glaubwürdig, sie ist schlichtweg blanker Hohn.