Zadic: Trauriges Rekordjahr zum Weltflüchtlingstag

Wie der aktuelle UNHCR Bericht aufzeigt, befinden sich 85% aller Flüchtlinge weltweit in Schwellenländern wie dem Libanon, der Türkei oder Jordanien. Im Libanon, ein Land so groß wie Oberösterreich, werden aktuell rund 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht betreut.

Die Menschenrechtssprecherin der Liste Pilz zeigt sich bestürzt über ein weiteres Rekordjahr bei Flüchtlingen

 

„Wir dürfen einzelne Länder in der Asylfrage nicht alleine lassen. Asyl ist ein Menschenrecht, das es zu verteidigen gilt. Jemand, der um Asyl ansucht, ist kein Bittsteller, sondern von Krieg, Verfolgung und Tod bedroht“, zeigt Alma Zadic auf. Anlässlich des Weltflüchtlingstags fordert sie ein Umdenken im Umgang mit geflüchteten Menschen. Das Friedensprojekt Europäische Union hat hier die Weichen für einen humanitären Umgang zu stellen. Bereits seit 2016 liegen konkrete Vorschläge für die Reform des EU-Asylsystems auf dem Tisch, die von der Harmonisierung des Asylrechts über die Überarbeitung der Dublin-Regeln zur Aufteilung von Flüchtlingen bis hin zur Schaffung einer gemeinsamen Europäischen Asylbehörde reichen. „Die Reform des Europäischen Asylsystems ist essentiell, um gemeinsam die Herausforderung meistern zu können. Nicht der Missbrauch dieses emotionsgeladenen Themas für politische Zwecke, sondern dessen Lösung sollte im Vordergrund stehen“, betont Zadic.

Zadic appelliert auch an die österreichische Bundesregierung und fordert eine gemeinsame Übereinkunft der Regierungsspitze zum Schutz von Menschen auf der Flucht. Österreich übernimmt in wenigen Wochen die EU-Ratspräsidentschaft und ist demnach gefordert, eine humanitäre Unterbringung von Flüchtlingen zu gewährleisten. „Der Vorschlag, Lager außerhalb der EU zu errichten, darf nicht zu Zuständen wie in Australien oder Libyen führen. Wir wissen, dass dort Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung stehen und Frauen sowie Kinder besonders gefährdet sind“, verweist Zadic auf Berichte über Flüchtlingslager in Australien oder Libyen.