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Frauenarmut: Princeton Studie bestätigt Armutsfallen

Moderne Rollenbilder sind auch Gewaltprävention

„Dass Mütter in Österreich auch noch 10 Jahre nach der Geburt des ersten Kindes mit Gehaltseinbußen um die 51% rechnen müssen, ist insbesondere vor dem Hintergrund der häuslichen Gewalt ein Desaster“, stellt Maria Stern, Frauensprecherin und Parteiobfrau von JETZT-Liste Pilz, fest: „Eine Mutter, die weiß, dass sie nach einer Trennung oder Scheidung vor dem okönomischen Abgrund steht, verlässt den gewalttätigen Partner nicht so leicht. Das muss sich ändern.“

Zum einen fordert die Parteichefin wiederholt die Sicherung des Unterhaltes, die es einer Frau, die von Gewalt betroffen ist, leichter machen würde, zur Alleinerzieherin zu werden. Derzeit leben laut EU SILC 2017 ganze 52% der Ein-Eltern-Familien (93% Frauen) im Mangel.

„Dieses schier unglaubliche Ausmaß ist besser zu verstehen, wenn man sich das Ergebnis der Studie von Henrik Kleven der US Universität Princeton ansieht“, so Stern weiter:“ Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine konservative Rollenverteilung Mütter in die Teilzeitarbeit gehen lässt, während Väter keinerlei Gehaltseinbußen zu verzeichnen haben, da sie selbstverständlich weiter Vollzeit arbeiten. Dies ist im Falle einer Trennung oder Scheidung fatal und genau hier müssen wir ansetzen, um Frauenarmut nachhaltig zu verhindern. Skandinavische Länder zeigen, wie es geht: dort übernehmen Väter selbstverständlich ihre Verantwortung bei der Kinderbetreuung.“

Für Stern ist eine gerecht verteilte Karenz und die gleichteilige Elternteilzeit erstens eine Forderung, der sich speziell die junge Generation und eine wachsende Zahl von Unternehmen anschließen würden, und zweitens der Hebel, um Einkommensunterschiede zu verringern: „Da hinkt die Politik dem Wunsch vieler junger Eltern hinterher.“

Neben einem Transparenzgesetz für Löhne fordert Stern außerdem den flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen und kritisiert den 12-Stunden-Tag, der Frauen in die Teilzeit drängt. Weiters übt sie Kritik am Familienbonus, der diejenigen belohnt, die sich keine Zeit für die unbezahlte Hausarbeit nehmen, also überwiegend Männer: „Dies verfestigt das konservative Rollenbild, zumal die volle Anrechnung der Karenzzeit von der ÖVP wieder in weite Ferne gerückt wurde“, so Stern abschließend.