§57a-Pickerl-Abgasüberprüfung weiterhin mit realer Rohrmessung durchführen

Anlässlich der geplanten Novelle der Prüf- und Begutachtungsstellen-Verordnung fordert der Klubobmann der Liste Pilz, Peter Kolba, die geplante Abschaffung der sogenannten „Endrohrmessung“ im Rahmen von Abgaskontrollen zurückzunehmen. „Die geplanten Neuregelungen mögen zwar im Interesse der Automobilindustrie sein, im Interesse der Verkehrssicherheit und der Gesundheit der österreichischen Bevölkerung sind sie sicher nicht“, stellt Kolba fest.

„On-Board-Diagnosen“ wie von Minister Hofer vorgeschlagen sind der falsche Weg

„On-Board-Diagnosen“, die Infrastrukturminister Hofer als „moderne Prüfmethoden“ verkaufen möchte, sind reine Software-Tests ohne tatsächliche Messungen im Auspuffrohr. Dadurch werden nicht nur Mängel an der Abgasreinigung an PKS, LKWs oder Motorrädern nicht zuverlässig erkannt, auch öffnen sie der Manipulation durch „chip-tuning“ Tür und Tor. „Spätestens seit dem VW-Abgasskandal und den Versuchen der Automobilindustrie, durch zweifelhafte Studien die angebliche Unbedenklichkeit von Autoabgasen nachzuweisen, sollte auch dem Infrastrukturminister Hofer bekannt sein, dass Kontrollen über Software manipuliert sein können“, sagt Kolba. „Daher sollte gerade jetzt bei der § 57a-Pickerl-Überprüfung auch weiterhin eine reale Rohrmessung vorgenommen werden. Schließlich kehrt Deutschland gerade der Softwareprüfung wieder den Rücken und kehrt auch zur realen Rohrmessung zurück.“

Dieselfahrzeuge, die älter als 13 Jahr sind, sollten auf Sicht ganz aus dem Verkehr gezogen werden. Bei ihnen sind die „modernen Prüfmethoden“ gänzlich unsinnig, weil sie gar keine OBD-Stecker haben. Kolba schlägt hier eine Verschrottungsprämie vor, die aber nicht an den Kauf eines Neuwagens gebunden sein darf.

Für die jüngeren Dieselfahrzeuge fordert der Klubchef der Liste Pilz auch Kontrollen mit Rohrmessungen im fließenden Verkehr. Ex-Minister Leichtfried hat für Herbst 2017 die Ausschreibung solcher Kontrollen angekündigt. Minister Hofer soll mitteilen, wann mit diesen verschärften Kontrollen nun in der Realität zu rechnen ist.

„Es ist nicht einzusehen, dass die Gesundheit der Bevölkerung darunter leiden soll, dass Autohersteller ihre Profite über die technischen Möglichkeiten stellen,“ zieht Kolba als Resümee.